Kleintiere in der Trinkwasser-Verteilung
Die Untersuchung und Bewertung des Vorkommens von Kleintieren in Trinkwasser-Verteilungssystemen umfasst
Die Makro-Invertebraten stellen bei massenhafter Entwicklung ein ästhetisches Problem in der Trinkwasserversorgung dar, hygienische Beeinträchtigungen können durch den Kot der Tiere (der Kot ist außerordentlich stabil) und durch abgestorbene Tiere auftreten (u. a. Verkeimung des Wassers in der Hausinstallation.
Das DVGW Arbeitsblatt W 271 gibt detaillierte Vorgaben für die Erfassung von Kleintieren in Trinkwasserversorgungsanlagen und benennt Eckwerte (niedriger 2-stelliger Bereich pro m3 Wasser) für deren Vorkommen. Makro-Invertebraten > 2 mm sollten nicht vorkommen.
Steigende Wassertemperaturen und sinkender Wasserverbrauch sind Auslöser für eine verstärkte Vermehrung der Kleintieren in Trinkwassernetzen und erfordern eine Intensivierung des Monitorings und der Rohrnetzpflege.
Austräge von Kleintieren aus Trinkwassernetzen, oben links und Mitte: Wasserasseln (Asellus aquaticus), rechts: Kotpellets der Wasserasseln, unten links: Posthörnchenschnecke (Gyraulus crista), unten Mitte: Blasenschnecke (Physella acuta). Fotos: ©M. Scheideler, G. Gunkel
Makroinvertebraten in Trinkwassernetzen: (a) Wasserassel Asellus aquaticus, (b) Posthörnchenschnecke Gyraulus crista, (c) Zuckmückenlarve Paratanytarsus grimmii, (d) Höhlenasseln Proasellus cavaticus, (e) Borstenwurm Stylaria lacustris, (f) Borstenwurm Lumbriculus variegatus. Fotos: ©U. Michels, G. Gunkel, (aus Gunkel et al., Waters 2021, 13, 276)